“Frauen sind nicht launisch. Sie haben die Gabe der emotionalen Flexibilität.”, sagte einst der Fotograf Thomas Häntsch. So ähnlich ist es auch mit Hefe. Hefe ist zickig, unberechenbar und aus meiner Sicht auch sehr sprunghaft. Frauen mit diesen Eigenschaften möchte man in der Regel nicht auf dem heimischen Sofa sitzen haben. Was haben solche Frauen mit Hefe gemeinsam? Eine ganze Menge!!! Du kannst ein Brot mit Hefe hunderte Male völlig identisch backen wollen, es passiert Dir immer wieder, dass es nicht aufgeht. Jedes Mal fragt man sich auf’s Neue, was denn dieses Mal bloß schiefgelaufen sein könnte, weil man sich keiner Schuld bewusst war, sämlichte Zutaten ausgesprochen gut behandelt hat und mit sehr viel Liebe und Gefühl alles miteinander verrührte und zu einem Teig verarbeitete. Dann schiebt man die Masse wie immer in den Ofen, stellt wie immer die gleiche Temperatur ein, stellt den Ofen wie immer ein und lässt es wie immer genau die gleiche Zeit backen und womit wirst Du belohnt? Mit einem schlappen, unansehnlichen Brot, das innen auch noch matschig ist und nicht aufging. Was kann man damit jetzt noch tun? Richtig! Umweltfreundlich entsorgen und ab in die Bio-Tonne damit 😀 .
Es ist nun die Zeit für Veränderungen gekommen, Deine Stunde hat geschlagen, jetzt bist Du ganz oben auf dem Olymp angekommen. Hier das Brot, das garantiert immer gelingt, super aussieht, extrem lecker ist, dazu auch noch überaus gesund und Dich niemals enttäuscht. Ich gönne mir jetzt erst mal ein Schnittchen und setze mich auf mein Sofa zu meiner kleinen Yogini. Die Aussichten dort sind nämlich ganz besonders toll 😉
Zutaten für 1 Brot:
- 150g glutenfreie Haferflocken (alternativ: Buchweizenflocken oder Hirse, es geht natürlich auch mit normalen Haferflocken, aber dann ist es nicht mehr glutenfrei) (*)
- 130g Sonnenblumenkerne (*)
- 100g Nüsse
- 10g Chiasamen (*)
- 1 EL Hanfsamen (*)
- 4 EL Flohsamenschalenpulver (keine ganzen Flohsamen, es muss das Pulver sein!) (*)
- 1 TL Salz
- 3 TL Kokosöl (*)
- 350ml lauwarmes Wasser
Ich nehme nun noch folgende Zutaten, um dem Brot eine besondere Würze zu geben, das ist aber reine Geschmackssache und muss nicht sein:
- 30g Röstzwiebeln
- 1 TL Paprikapulver
- 2 TL Sojasoße
Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel verrühren und in der Zwischenzeit das Öl in einem kleinen Gefäß leicht erwärmen, damit es flüssig wird (z. Bsp. in einem Wasserbad). Nun das Wasser und das Öl mit in die Schüssel geben und alles gut verrühren. Die Masse anschließend für ca. 2 Stunden zur Seite stellen und quellen lassen. Eine Kastenbackform mit Backpapier auslegen, die Masse in die Form drücken, so dass keine Hohlräume entstehen. Nun die Backform in den vorgeheizten Ofen für 30 Min. bei 180°C Ober-Unterhitze in die Mitte des Ofens schieben. Nach den 30 Minuten das Brot aus dem Ofen holen und aus der Form nehmen und anschließend umdrehen, jetzt für weitere 30 Minuten ohne Form ausbacken. Ich schalte nach insgesamt 50 Minuten die Temperatur komplett aus und nutze dann für die letzten 10 Minuten die Resthitze des Ofens. Nun das Brot auf einen Rost legen und eine Stunde auskühlen lassen. Ich wickele das Brot anschließend in ein Baumwolltuch ein und lege es in das Obstfach des Kühlschranks. Dort hält es sich bei mir mindestens 5 Tage, es schmeckt getoastet auch ganz toll.
Die Anregung für dieses Rezept habe ich bei http://einfachstephie.de gefunden. Sie hat es in ihrem Grundrezept mit Trockenfrüchten zu einem Müsli-Brot gemacht. Es geht also auch etwas süßer, wenn man es gerne mit Marmelade oder süßen Aufstrichen essen möchte.
(*) Affiliate-Links
Bei manchen Zutaten kann man variieren (Hanfsamen u. Chiasamen kann man z.Bsp. durch Leinsamen austauschen), jedoch ist das Flohsamenschalenpulver unersetzlich, da es das Brot zusammenhält
Oh mann, Peffe, das klingt ja unglaublich lecker! Das werden wir sobald wie möglich probieren. 🙂
Hallo Jule 🙂
Das Brot ist echt super und es kam wirklich noch nie vor, dass es mir nicht gelungen ist.
VG
Peffe
Wow ich werde es unbedingt mal ausprobieren. Habe Zöliakie und bin für jedes Brotrezept was glutenfrei ist dankbar.
Freue mich schon auf das Backen
Hallo Alexandra!
Es freut mich sehr, dass Du mein Rezept ausprobieren möchtest :). Ich habe bei mir einige glutenfreie Rezepte dabei, vor allem die Kuchen von “Frau Birdsen” aus meiner Rubrik “3 Engel für Peffe” sind alle glutenfrei.
VG
Peffe
Das Brot ist wirklich sehr sehr lecker und nach dem Auskühlen geht auch der (*sorry*… widerliche) Kokosgeschmack weg. Ich mag Kokos leider gar nicht und meine ganze Küche hat danach gerochen *grusel
Aber was solls, das Brot schmeckt so gut, ich werde es wohl wieder machen 😀
Mareen!!! Du gruselst Dich vor Kokosöl :DDD Das ist ja kaum zu glauben 😉 Ich liebe Kokos total, aber an Kökosöl schätze ich ganz besonders die unzähligen positiven Eigenschaften und auch, dass es (aus meiner Sicht) vollkommen neutral schmeckt. Aber schön, dass Dich das Brot überzeugt hat 🙂
Hallo Peffe,
wenn du mit Hefe backen möchtest, mach den Teig fertig und die die Form.
Währenddessen lässt du den Backofen auf ca 60 Grad vorheizen, stellst die Form rein und lässt den Teig auf die gewünschte Höhe gehen. Beim Kastenbrot ca ne Stunde. Nen Kuchen nach dem belegen nochmal 15 Min gehen lassen.
Zum Backen einfach den Backofen auf die gewünschte Backtemperatur einstellen und backen. Hat bei mir immer funktioniert.
Hefe mag eine gleichbleibend warme Temperatur und zickt rum, wenn’s ihr zu kalt ist oder sie gar einen Zug bekommt. LG Sabine
Hallo Sabine!
Ja, cool. 1000 Dank für die tollen Tipps. Ich habe lange nichts mehr mit Hefe gebacken, aber beim nächsten Mal werde ich es auf jeden Fall so machen, wie Du es empfohlen hast. Schön 🙂
LG
Peffe