Kennst Du auch Menschen, die sich darüber aufregen, dass in unseren Lebensmitteln, Kosmetikartikeln und Reinigungsmitteln so viel Chemie drin ist? Und kennst Du auch Menschen, die das zwar wissen, aber dann Sätze sagen wie: „Heute darf man sowieso nichts mehr essen / verwenden, weil alles giftig ist. Das ist nun mal so.“ oder „Was kann ich allein denn schon groß ändern?“

Genauso habe ich früher auch gedacht und mich zudem überfordert gefühlt. Dann habe mich immer mehr mit diesen Themen beschäftigt, Schritt für Schritt meine Gewohnheiten geändert und Neuerungen in meinen Alltag integriert. Heute ist das so eine Art Hobby von mir geworden. Es macht mir einfach irre viel Spaß und es fühlt sich total gut an zu wissen, was in meinen Lebensmitteln und Verbrauchsgütern drin ist. Deswegen möchte ich Dir heute mal wieder einen kleinen Anschubser geben, wie Du auf einfache, sehr nachhaltige und kostengünstige Art und Weise Deinen Haushalt gesünder und chemiefreier gestalten kannst, indem Du Dir Dein Waschmittel selbst machst.

Rund 700.000 Tonnen Waschmittel gelangen allein nur in Deutschland in unsere Flüsse und Gewässer und belasten unsere Umwelt und Gesundheit. Längst nicht alle Giftstoffe werden von den Kläranlagen ausgefiltert. Was ist denn so alles drin im Waschmittel?

  • Tenside: lösen Fett und Schmutz aus den Fasern und werden auch in Kosmetik und Reinigungsmitteln verwendet. Sie schädigen den natürlichen Säureschutzmantel unserer Haut, machen sie spröde und lassen sie austrocknen. Dadurch gelangen Schadstoffe und Allergene ungefiltert in unseren Organismus. Dieses Zeug ist einer der Gründe, weshalb ich meine Kosmetik teilweise selbst mache
  • Enzyme: meist gentechnisch verändert, die im Verdacht stehen, allergische Symptome zu verstärken
  • Optische Aufheller, Weißtöner: bekannt für allergene Nebenwirkungen
  • Duftstoffe: oft synthetisch hergestellt, gerade für Allergiker kritisch zu betrachten, da dieser Duft stetig von der Wäsche abgegeben und eingeatmet wird
  • Farb- und Konservierungsstoffe: Farbstoffe sollen dem Verbraucher das Pulver attraktiv erscheinen lassen, haben sonst aber keinerlei Funktion. Konservierungsstoffe sollen, wie auch bei fast allen Kosmetikprodukten, die Haltbarkeit verlängern, und sind meistens synthetisch hergestellt. Sie können Hautreizungen und Allergien auslösen. Im schlimmsten Fall ist sogar Formaldehyd enthalten. Das kann Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Übelkeit, Atembeschwerden, Asthma und Allergien auslösen und gilt zudem als krebserregend.

Im Frühjahr 2015 habe ich mich dann dazu entschlossen, dass ich unser Waschpulver selbst herstelle, weil ich solche Inhaltsstoffe nicht mehr benutzen möchte. Ich bestelle davon immer große Mengen, weil ich vor allem Natron und Zitronensäure im Haushalt häufig verwende.

Zutaten:

  • 150g Soda-Pulver (findest Du auch im Supermarkt oder in der Drogerie bei den Reinigern)
  • 150g Natron (bekommst Du auch im Supermarkt oder Apotheken, meistens von der Firma Kaiser)
  • 100g vegane Kernseife (im Bioladen kostet die nur 0,99€ ohne Versandkosten – am besten wäre natürlich auch noch eine ohne Palmöl, die gibt es z. Bsp. hier)
  • 100g Spülmaschinensalz
  • 100g Zitronensäure
  • alternativ ca. 20 Tropfen ätherisches Öl (wenn ich Waschmittelparfüm verwende, verzichte ich darauf)

Herstellung:

Die Kernseife mit einer Küchenreibe klein reiben und anschließend alle Zutaten gut vermischen und in ein Glas abfüllen. Du kannst es auch in einem Mixer ganz fein mahlen lassen.

Mein veganes Waschpulver
Mehr Zutaten brauchst Du dafür nicht

Ich nehme pro Waschgang ca. einen EL des Pulvers. Bei stark verschmutzter Wäsche nehme ich knapp 2 EL und behandele eventuell vorhandene Flecken mit “veganer Gallseife” vor. Ich habe in den letzten Jahren damit die besten Erfahrungen gemacht und hatte es erst 2, 3 Mal erlebt, dass Grasflecken von unserem Sohn nicht komplett rausgegangen sind.
Zitronensäure wirkt entkalkend und macht die Wäsche weich. Sie soll aber auch etwas bleichend wirken, das konnte ich bisher jedoch nicht beobachten. Ggf. nimmst Du für bunte und dunkle Wäsche nur die Hälfte der Menge von der Zitronensäure und machst Dir ein Waschmittel für weiße und eins für bunte und dunkle Wäsche.

Unsere Waschmaschine glänzt übrigens wie am ersten Tag, riecht nicht so wie die alte Maschine (das wird auch am Natron liegen, das unangenehme Gerüche bindet – ich streue auch ab und zu davon 2, 3 EL einfach so in die Spülmaschine) und schnurrt wie ein Kätzchen 😉 .

Für einen angenehmen Duft gebe ich ca. 20 Tropfen des natürlichen Waschmittelparfums von behawe in das Weichspülerfach. 3 dieser kleinen Flaschen reichen bei mir gut ein Jahr.
Machst Du auch Dein Waschmittel oder andere Reiniger selbst? Dann würde ich mich sehr über einen Kommentar zu diesem Artikel freuen.

Die Idee zu dem Waschmittel habe ich übrigens von der Seite smarticular. Dort findest Du unglaublich viele, ganz großartige Tipps für ein nachhaltiges Leben.

Kennst Du schon das Rezept für meine selbstgemachte Zahnpasta aus ganz natürlichen und einfachen Zutaten, die ich seit fast 3 Jahren verwende? Das ist absolute weltklasse, günstig und stresserprobt 🙂 .


Ich habe den Artikel als “Anzeige” deklariert, weil ich hier einige Kaufempfehlungen abgebe. Da ich hier von meinen eigenen Erfahrungen berichte, aber keine medizinische Ausbildung habe, verweise ich auf meinen erweiterten Disclaimer, wenn Du meinen Empfehlungen folgen solltest.