Aktuell verläuft mein Leben genauso, wie ich mir das immer gewünscht habe. Jeder Tag fängt total entspannt an und ich habe selten eine Ahnung davon, wie er denn enden wird. Früh morgens gehe ich nach meinem Morgenritual (Ölziehen, Meditation etc.) jeden zweiten Tag eine Runde laufen. Spätestens dann ist jede noch so kleine Sorge verflogen, denn meine Laufstrecke hier in Jávea ist einfach nur ein Traum. Zuerst laufe ich von unserer Wohnung zu einer kleinen Bucht, da geht dann gerade die Sonne auf und es kam schon so manches Mal vor, dass ich dort vor Glück anfing zu schluchzen, weil das dort schöner ist als in dem kitschigsten Liebesroman. Ich lese solche Romane zwar nicht, aber ich denke mal, dass das schon so passt vom Vergleich. Anschließend geht es dann an einem Naturstrand entlang bis zum Hafen und wieder zurück.

Mittags gehen wir dann gerne was essen, danach zieht es uns an den Strand oder in eine der zahllosen Buchten, die es hier bei uns gibt. Manchmal machen wir auch einfach gar nichts und sitzen einfach nur da. Ich schmeiße dann mit meinem Sohn Steine ins Meer, sehe einfach nur auf’s Wasser oder trinke irgendwo mit meiner Sina einen frisch gepressten Orangensaft. Den gibt es hier in fast jedem Restaurant, weil es hier ungefähr so viele Orangenbäume gibt wie Kohlköpfe in Dithmarschen.

Du bekommst jetzt hier vielleicht gerade den Eindruck, dass ich mir den ganzen Tag lang nur die Sonne auf den Pelz scheinen lasse und ab und zu mal von helfenden Eingeborenen am Strand gewendet werde, damit ich nicht nur einseitig gebräunt werde, aber ganz so ist es dann doch nicht. Erstens ist in diesem Jahr das Wetter hier gar nicht mal soooooo gut, aber natürlich dennoch viel angenehmer als in Nord-Europa, und zweitens habe ich ja auch hier Pflichten. Diese Pflichten sind aber auch eher sehr überschaubar, denn ich bin in erster Linie für die Verpflegung der hungrigen Familienmäuler verantwortlich. Da gibt es wahrlich Schlimmeres.

Auch hier bin ich noch voll und ganz im Chillmodus. Noch vor unserer Abreise im Januar dachte ich, dass ich vielleicht mal ähnlich kreativ werde wie Lea von veggi.es oder Tanja von ihana.eu, aber weit gefehlt. Es wird eher noch simpler, denn die regionalen Biobauern zwingen mich förmlich dazu, fast jeden Tag Salat zu essen. Es gibt hier so unfassbar geile Sachen, die von den Jungs und Mädels angeboten werden, dass ich das alles am liebsten roh esse, weil ich die wertvollen Inhaltsstoffe nicht totkochen möchte. Einmal am Tag gibt es dann aber doch immer was Warmes und dann werden es so einfache Gerichte wie mein Blumenkohl-Kartoffelstampf mit Röstzwiebeln und gebratenen Pilzen. Aber wie schon gesagt: auch hier gibt es Schlimmeres, weil das nämlich super lecker ist 😉 .

Uns geht es jedenfalls allen absolut bestens und wir fühlen uns täglich wie Captain Kirk, der hat nämlich auch jeden Tag Brückentag 😀 .

Ich esse den Blumenkohl-Kartoffelstampf auch sehr gerne kalt und wenn ich aktuell arbeiten müsste, dann hätte ich das in einem Schraubglas sicher mit zur Arbeit genommen. Obendrauf einfach noch ein Topping aus in Kokosöl gerösteten Nüssen und getrockneten Tomaten mit einem kleinen Schuss Sojasoße und schon hast Du etwas Leckeres für die Mittagspause.

Für ca. 6-8 Portionen

Blumenkohl-Kartoffelstampf mit Röstzwiebeln und Champignons:

    • 1 gr. Blumenkohl (geputzt und entblättert)
    • 1 Kg geschälte und in Würfeln geschnittene Kartoffeln•
    • 200-250 ml pflanzliche Milch (z. B. Sojamilch)
    • 1 TL geriebene Muskatnuss
    • 2 gr. Zwiebeln geschält und in feine Ringe geschnitten
    • 2 EL Kokosöl
    • 500g braune (oder von mir aus auch gerne weiße) Champignons
    • ½ TL Rosmarin
    • 1 EL Sojasoße
    • Salz & Pfeffer

Ich mache alle 3 Sachen parallel, weil das super einfach und zackig gemacht ist. Erst gebe ich die Kartoffelwürfel in leicht gesalzenes Wasser und lasse sie ca. 3-5 Minuten kochen. Dann gebe ich die Blumenkohlröschen und auch den klein geschnittenen Strunk (den brauchst Du nicht wegzuwerfen) zu den Würfeln. Dann brate ich die Zwiebelringe in 1 EL Kokosöl in einer beschichteten Pfanne an und lasse sie nach Geschmack braun werden und stelle die Pfanne dann zur Seite.

Die klein geschnittenen Pilze ebenfalls in einer beschichteten Pfanne (in Deutschland hatte ich dafür eine gusseiserne Pfanne) in Öl ca. 2-3 Minuten anbraten, mit Sojasoße ablöschen, Rosmarin drüber und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Jetzt sollten die Kartoffeln und die Blumenkohlröschen auch schon gar sein. Das Wasser aus dem Topf gießen und dann die Sojamilch dazu geben. Mit einem Stampfer alles zu einem Brei verarbeiten, Muskat unterrühren, mit Salz abschmecken, alles anrichten, fertig.

Zum Angeben kannst Du natürlich noch ein paar Blumenkohlröschen vor dem Stampfer retten, weil es beim Anrichten schöner aussieht 😉

Arbeitszeit: ca. 20 Minuten

Kochzeit: insgesamt ca. 15 Minuten

Dazu passen sehr gut meine Bratlinge aus Kidneybohnen oder auch die aus Quinoa