Völkerverständigung war für mich schon immer eine Herzensangelegenheit. Schon seit meiner Kindheit pflege ich einen intensiven Kontakt zu Menschen in sämtlichen Farbzusammenstellungen. Wen wundert es jetzt, dass ich als ausgesprochener Weltmann und Kosmopolit dabei stets mit allen von ihnen gut ausgekommen bin! Die Menschen aller Kontinente lagen mir damals schon zu Füßen und feierten mich wie einen echten Volkshelden. Nun ja, auch ich habe den ein oder anderen klitzekleinen schwarzen Fleck auf meiner Weste. Aber lass uns jetzt nicht darüber streiten, wer hier eventuell mal mit wem nicht so richtig klar gekommen ist.

Also Schwamm drüber und den Blick in die Gegenwart und Zukunft richten.

Denn ich habe aus meinen Fehlern von früher gelernt und kann heute mit stolzgeschwellter Brust behaupten, dass ich mittlerweile in meiner Entwicklung zu einem guten Menschen nahezu perfekt geworden bin und mir nicht mehr den kleinsten Fehler erlaube. Das dürfte Dich jetzt nicht sonderlich überraschen, wenn Du meinen Weg nunmehr eine gewisse Zeit begleitest.

Ganz besonders gut verstanden habe ich mich mit einem Pizzabäcker aus meiner Heimatstadt. Die Pizzeria war direkt gegenüber von meiner Wohnung auf der anderen Straßenseite. Er hielt sich dort die meiste Zeit des Tages hinter einer geöffneten Luke auf und wartete immer freundlich und ehrlich lächelnd auf Kundschaft. Für mich hatte das den großen Vorteil, dass ich ihn nicht anrufen musste, wenn ich Hunger bekam. Denn ich konnte aus mehreren Fenstern direkt auf ihn hinunter sehen und so laut brüllend durch ein geöffnetes Fenster ohne Umwege meine Bestellung aufgeben. Es gab damals noch keine Flatrates und so konnte ich mir das Geld für den Anruf sparen, denn ich war jung und brauchte das Geld für wichtige Ausgaben des allabendlichen Bedarfs. Sport, gesunde Ernährung und ein aktives Leben spielten damals schon eine große Rolle in meinem Leben… 😉
Bedauerlicherweise gab es damals noch keine Bringdienste und Mario, so hieß der Pizzabäcker, konnte natürlich seinen Wachposten nicht einfach so verlassen und seine Waren dem vorbeilaufenden Pöbel zur freien Verfügung überlassen. Ich war also dazu gezwungen, die Treppenstufen und die gut 10 Meter über die Straße selbst zu bewältigen. Wieso habe ich damals eigentlich nicht einfach eine Leine zwischen meinem Küchenfenster und seiner Luke gespannt? Dann hätte ich daran einen Korb nach unten lassen können und mir den weiten Weg gespart… Aber was tut man nicht alles zur Integration von Migranten und Gastarbeitern, damit sie in unserem Land Fuß fassen können.
Mario sprach übrigens hervorragend Deutsch und ist meines Wissens auch hier geboren worden, sogar Deutsche arbeiteten in seinem Laden. Ist man als Deutscher eigentlich auch ein Gastarbeiter, wenn man hier für einen Ausländer arbeitet? Na egal, ich schweife schon wieder ab. Mario dankte mir meine Treue zu seinem Produkt immer mit ein paar netten Worten und Wünschen und dazu natürlich noch mit einem breiten Grinsen. Ich habe es immer bewundert, dass er mit so viel Liebe, Freude und Leidenschaft bei der Arbeit war. Kann man als Pizzabäcker eigentlich gute Laune haben? Jeden Tag die gleiche Tätigkeit und reich werden dabei sicher auch nur die Wenigsten. Wahrscheinlich hatte er irgendeine Krankheit oder es hat ihm jemand mal versehentlich ins Knie geschossen. Normal war diese gute Laune jedenfalls nicht…

Wenn ich heute dort noch wohnen würde, dann hätte ich ihm vorgeschlagen, dass er ein deutsch-italienisches Gericht mit auf die Karten nehmen soll. Meine glutenfreie und vegane Grünkohl-Lasagne zum Beispiel. Da treffen nämlich zwei Kulturen aufeinander, die ganz wunderbar miteinander harmonieren. Das nenne ich echte Völkerverständigung 🙂 .

Für eine Auflaufform:

  • 1 Liter Bolognese-Soße (oder eine beliebige Tomatensoße – s. Tipp ganz unten)
  • 1 Glas Grünkohl à 660g Füllgewicht
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Öl
  • Pfeffer
  • Muskatnuss
  • Sojasoße
  • 1 Packung (glutenfreie) Lasagneplatten

Die Zwiebel schälen und klein hacken, dann in dem erhitzen Öl in einem kleinen Topf glasig anbraten. Nun den Grünkohl  abtropfen lassen und danach mit in den Topf geben, ca. 5 Minuten köcheln lassen. Mit Pfeffer, Muskatnuss und ein paar Spritzern Sojasoße abschmecken. Wenn es mal ganz schnell gehen soll, dann spart man sich diesen Arbeitsgang komplett und gibt den Kohl einfach so abgetropft aus dem Glas direkt zu der Lasagne. Die Bolognese-Soße hat so viel Geschmack, dass das ohne Probleme möglich ist.

Arbeitszeit: ca. 15 Min. 


Für die Bechamelsoße:

  • 300 ml  Soja- oder Hafermilch
  • 1 Lorbeerblatt
  • 25 g pflanzliche Margarine oder Kokosöl
  • 25 g (glutenfreies) Mehl
  • Muskat
  • Salz und Pfeffer

Das Öl / Margarine in einem kleinen Topf schmelzen lassen, das Mehl unter ständigem Rühren einstreuen und dann die Milch zugießen. Nun das Lorbeerblatt mit in den Topf geben und die Soße kurz aufkochen. Ca. 10 Minuten einköcheln lassen bis die Soße schön sähmig ist. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und das Lorberblatt wieder entfernen. Die Idee für die Soße habe ich bei chefkoch.de gefunden.

Arbeitszeit: ca. 10 Min.


Für den Hefeschmelz:

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Ich habe mittlerweile ein System, wie die Lasagne bei mir immer gelingt. So schichte ich die einzelnen Zutaten in die Auflaufform:

1.    Dünne Schicht Soße
2.    Lasagneplatten
3.    Etwas mehr Soße
4.    Die erste Hälfte des Grünkohls und darauf ein wenig Soße
5.    Lasagneplatten
6.    Etwas mehr Soße
7.    Lasagneplatten
8.    Etwas mehr Soße
9.    Die zweite Hälfte des Kohl und wieder etwas Soße drauf
10.  Lasagneplatten
11.  Den Rest der Soße
12.  Bechamel-Soße
13.  Hefeschmelz

Nun auf einen Rost in das untere Drittel des Ofens schieben (Vorheizen ist nicht nötig) und mit Ober-Unterhitze bei 180°C ca. 50 Min. backen. Man kann mit einer Gabel kurz vor dem Ende einfach in die Lasagne stechen und merkt dann gleich, ob die Nudeln schon gar sind, der Hefeschmelz sollte dabei schön gebräunt sein.
Wer nicht so viele Nudeln in seiner Lasagne haben möchte, der spart sich einfach ein oder zwei Schichten und gießt dafür entsprechend mehr Soße drauf.

Backzeit: ca. 50 Min.

Wenn es ganz schnell gehen soll, dann Du auch statt der Bolognese einen Liter Tomatensoße von meiner Spaghetti-Torte nehmen, die Du nicht mal kochen musst