Wahrscheinlich hast Du von dem Hype auch schon in diversen Kochshows gehört, wenn die Köche immer mächtig auf den Putz hauen beim Zubereiten eines guten Risottos.

„Ein gutes Risotto kann nicht jeder.“ „Ein gutes Risotto muss auf den Punkt gegart werden, sonst ist das nichts.“ usw.

Ich denke mir dann immer:

„Wow, Du musst richtig was auf dem Kasten haben, weil Du gerne Risotto machst und es bis jetzt auch immer schön schlotzig geworden ist.“

Offen gesagt finde ich es schwerer, sich richtig die Schuhe zuzubinden als ein gutes Risotto zu kochen. Man muss jedoch die ganze Zeit dabei sein und immer ordentlich rühren, dann klappt das auch. Obwohl….mein alter Kumpel sieht das mit dem Schuhe zubinden wahrscheinlich anders. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie er als Grundschüler immer angestrengt auf der Treppe im Hausflur seiner Eltern gesessen hat. Hochkonzentriert, ein fest entschlossener Blick, die Zunge dabei leicht nach draußen gestreckt. Unten an der Treppe seine Mutter, die ihn überaus geduldig bei dem Vorhaben, endlich ohne fremde Hilfe seine Schleife zu binden, supportet hat. Ich durfte mich dann draußen immer irgendwie allein beschäftigen, weil mein alter Kumpel keine Zeit hatte.

„Dein Freund muss Schleife üben, Peffe, er kann heute nicht zum Spielen nach draußen kommen!“.

Das ging die gesamten Sommerferien so, aber irgendwann hatte das Leid dann zum Glück ein Ende und er trug Slipper, Schuhe mit Klettverschluss oder in einfach in seinen geliebten Hüttenschuhen mit mir nach draußen. Also nehme ich das mit dem Risotto lieber zurück, schließlich gab es sogar schon eine Weltmeisterschaft und einen amtierenden Risotto-Weltmeister, vom dem selbst ich sicher noch eine Menge lernen kann. Ups, jetzt wäre ich fast über meine offenen Schnürsenkel gestolpert…

 

Zutaten für ca. 4-6 Portionen Risotto:

  • 1 Kg Pilze
  • 400g Risottoreis
  • 2 kleine Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Öl
  • 150ml trockener Weißwein
  • 1,25l Gemüsebrühe
  • 4-5 EL Hefeflocken (*)
  • Salz
  • Pfeffer
  • ½ TL getrockneter Rosmarin
  • Petersilie

(*) Affiliate-Link

Die Pilze putzen (wer keine Steinpilze hat, kann natürlich auch gerne andere Pilze verwenden), die Hälfte davon grob hacken und den Rest zur Seite stellen. Zwiebeln und Knoblauch schälen und in kleine Würfel schneiden.

Einen EL Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und gehackte Pilze für ca. 2 Min anbraten. Den Reis hinzugeben und unter Rühren glasig andünsten. Nun mit dem Wein ablöschen und vollständig einkochen lassen. Jetzt immer einen guten Schluck von der Brühe zugeben und rühren. Diesen Prozess so lange wiederholen bis der Reis gar ist (das dauert je nach Reissorte ca. 30 Minuten).

Hefeflocken unter das Risotto rühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer mag, kann noch etwas pflanzliche Margarine unterheben, ich verzichte da aber drauf.

Nebenbei die restlichen Pilze zubereiten. Einen EL Öl in einer Pfanne erhitzen, die Pilze ca. 5 Min anbraten und mit Salz, Pfeffer und Rosmarin würzen. Wer es gerne würziger mag, kann noch 1, 2 Spritzer Sojasoße zu den Pilzen geben.

Die Pilze nun über das Risotto geben, etwas gehackte Petersilie überstreuen und servieren.

Die Anregung zu diesem Gericht habe ich in dem rein vegetarischen Kochbuch von Tim Mälzer – Green Box – (*) gefunden. Die meisten Gerichte aus dem Buch lassen sich sehr einfach veganisieren.

Arbeitszeit: ca. 15 Min.

Kochzeit: ca. 30-40 Min.

(*) Affiliate-Link

Wer keine Hefeflocken zur Hand hat, lässt sie einfach weg. Hefeflocken werden in der veganen Küche gerne als Ersatz für Parmesan benutzt und geben dem Gericht eine leicht würzig käsige Note