Strandrestaurant Badezeit

Unser erster Besuch führte uns in das Strandrestaurant „Badezeit“ direkt am Strand von Westerland in allerbester Lage. Nun muss ich ehrlich sagen, dass ich viele Jahre diese Location gemieden habe wie der Teufel das Weihwasser. Ich hatte hier früher nicht die besten Erfahrungen gemacht und bekam gar nicht mit, dass vor ca. 3-4 Jahren ein neuer Eigentümer das „Badezeit“ völlig neu aufpolierte. Bei einem unserer letzten Besuche auf Sylt habe ich dann doch mal im Vorbeigehen einen Blick auf die Karte geworfen und war ganz entzückt, als ich darauf sah, dass es dort extra ausgewiesene vegane Gerichte auf der Karte gab. Wir sind dann natürlich auch sofort eingekehrt und wurden nicht enttäuscht. Seitdem gehört ein Besuch des „Badezeit“ zu einer festen Einrichtung für uns auf Sylt, weil die neuen Eigentümer richtig frischen Nordseewind in das Restaurant gebracht haben.

Äußerlich erinnert mich das „Badezeit“ an die Westerländer Bäderkultur aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts. Es liegt direkt in den Dünen an der Strandpromenade einen Steinwurf vom Hotel Miramar entfernt. Innen ist es in einem maritimen Stil gehalten. Sehr chic und modern, gleichwohl jedoch überaus gemütlich. Für mich ist vor allem die Aussicht dort unbezahlbar, denn aufgrund der großen Fensterfronten hat jeder Gast den Blick auf die raue Nordsee und die traumhaften Sylter Sonnenuntergänge. Zudem gibt es überdachte Plätze und auch Sitzgelegenheiten unter freiem Himmel auf den Terrassen draußen. Obendrein verfügt das „Badezeit“ noch über eine abgetrennte Lounge mit 12-14 Plätzen, die man für private Feiern und Veranstaltungen buchen kann, selbstverständlich inklusive Meerblick.

Meine Frau und ich wurden ganz lieb von der netten Kellnerin Anja empfangen, die später auch noch ihr Talent als Food-Designerin beim Shooting unter Beweis stellte. Wir haben uns durch das gesamte vegane Angebot gefuttert und waren absolut begeistert. Chefkoch Manuel und sein Kollege Christian kredenzten uns zwei Suppen, eine Vorspeise, drei Hauptgänge und drei Desserts und mussten uns anschließend auf einer Sackkarre aus dem Restaurant transportieren 😉

Es gab vorweg Tomaten-Chili-Suppe mit gerösteten Pinienkernen und Pesto und eine Karotten-Ingwersuppe mit Kokosmilch, Croutons und einer angenehmen Schärfe. Danach wurde Tomatenbrot (Bruschetta) mit Balsamicocreme und Pesto serviert. Der Auftakt war schon mal sehr vielversprechend.

Als Hauptgänge bekamen wir Rigatoni mit Tomatenragout, Grillgemüse und gerösteten Pinienkernen, Couscous mit Grillgemüse, gebratenen Pilzen und Salat mit Balsamico-Dressing und Zucchini-Nudeln mit Tomatenragout, Pinienkernen und Pesto. Das Tomatenragout war extrem gut abgeschmeckt und das Gemüse schön frisch und knackig. Das Couscous hatte eine orientalische Note und war u.a. mit Kreuzkümmel gewürzt, das Gemüse und die Pilze waren ebenfalls sehr gut gewürzt und wahnsinnig lecker.

Als krönenden Abschluss kredenzte Anja uns noch Eis mit fruchtiger Roter Grütze und in einer anderen Variante mit leckeren Zimtpflaumen und dann noch ein aromatisches Mangokompott.

Für mich ist das „Badezeit“ die Antwort auf alle Restaurants, in denen die Köche und Betreiber behaupten, dass es zu aufwendig und kompliziert sei vegan zu kochen. Manuel und Christian stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass man mit gängigen Zutaten frische, sehr leckere und fantasievolle Gerichte zubereiten kann. Das ganze Jahr über bekommt man hier mindestens eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert in einer veganen Variante. In der Hauptsaison ist das Angebot sogar noch größer, wobei die Zucchini-Nudeln leider nicht dauerhaft auf der Karte zu finden sind, weil der Aufwand vor allem in der Hauptsaison etwas zu groß ist, aber eine Nachfrage lohnt sich sicher trotzdem, vielleicht klappt es ja.
Das „Badezeit“ kann ich uneingeschränkt empfehlen und wenn Du etwas Glück hast, dann kannst Du dort so einen atemberaubenden Sonnenuntergang genießen wie wir an diesem wunderbaren Tag. Wir kommen auf jeden Fall wieder!

Webauftritt: Strandrestaurant Badezeit

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