Ich lagere meine Kartoffeln immer bei uns im Treppenhausflur, weil es dort die meiste Zeit dunkel und kühl ist. Es kommt aber gelegentlich vor, dass sie dort zu lange ihr karges Dasein fristen und aus lauter Langeweile schon anfangen zu keimen und runzelig werden, wie das alte Kartoffeln nun mal so an sich haben, wenn man ihnen zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Ich fühle mich dann oft unter Druck gesetzt und fühle die Botschaft, die sie mir senden:
“Iss mich, sonst ist es zu spät!”
“Ja, ist ja gut.”
Da ich es ganz und gar nicht leiden mag, wenn man Essen in die Tonne wirft, verwerte ich natürlich auch noch solche Kartoffeln. Nur was soll man mit diesen traurigen Gestalten noch anfangen? Ich hatte erst vor wenigen Tagen ein Rezept gelesen, in dem eine Kartoffelkruste enthalten war und nun kam mir die Idee, sie als Boden zu benutzen und schon war die Kartoffelpizza geboren. Keine Angst, es gibt jetzt keine Pizza wie man sie aus diversen Touristenorten auf der iberischen Halbinsel kennt, wo die Eingeborenen ihre eigene Kultur mit Gebrüll und wehenden Fahnen über Bord werfen, damit sie die Deutschen in ihren Sandalen und weißen Tennissocken mit einer Pizza beglücken, auf denen sich Frankfurter Würstchen wiederfinden. Nein, meine Kartoffelpizza ist ein neues Stück deutsches Kulturgut, auf das ich mit Recht sehr stolz bin. Die Idee mit der Bohnencreme habe ich aus einem meiner Lieblingskochbücher (*) von eat-this.org
Zutaten für eine Pizza:
- 400g Kartoffeln (geschält)
- 3EL Olivenöl
- 1 kl. Glas weiße Bohnen
- 2 Zehen Knoblauch
- ½ Bund Petersilie oder 1 EL TK
- 1 EL Zitronensaft
- 1 TL Paprikapulver
- ½ TL Salz
- 1 Tomate
- 10 Oliven
Die Kartoffeln schälen und in gleich dünne Scheiben hobeln. Den Boden einer 28er Springform mit Öl einreiben und kreisförmig mit den Kartoffelscheiben auslegen, es sollte für eine doppelte Lage reichen und oben drauf mit Öl bepinseln. Die Bohnen in einem Sieb abtropfen lassen und den Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Bohnen, Knoblauch, Petersilie, Zitronensaft, Paprika und Salz in ein hohes Gefäß geben und mit dem Mixstab pürieren. Nun die Springform mit den Kartoffeln in die Mitte des Ofens schieben und für ca. 40 Min. backen bis die Kartoffeln schön braun sind. Dann die Form aus dem Ofen holen, die Bohnencreme auf den Kartoffeln gleichmäßig verteilen und mit den Tomatenscheiben und den Oliven belegen. Dann wieder für ca. 10 Minuten ab in den Ofen.
Arbeitszeit: ca. 15 Minuten
Backzeit: ca. 50 Minuten
(*) Affiliate-Link
Tipp! Wer die Pizza gerne schärfer haben möchte, mischt einfach etwas Habanero-Chilipulver unter die Bohnencrème.
KARTOFFELPIZZA!!!! Ahhhhhhh LECKER!!!!!! Könnte ich jetzt sofort drauf!!! Ganz großes Kino – wird auf jeden Fall nachgezaubert 🙂
Ist genau das Richtige für ehemalige Pudding-Veganer 😀
Schreib mir doch mal, wie Du sie fandest! Das würde mich sehr freuen.
Peffe ????
Inspiriert von deiner Kartoffelpizza habe ich mich heute auch daran gewagt.
Da ich in meinem Hausstand bisher keine weißen Bohnen führe, habe ich improvisiert.
Das Bio-Tomatenpüree lecker gewürzt eignet sich auch prima als Sauce über den Kartoffeln.
Belegt mit Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Paprika und Tomaten, Salz, Pfeffer und frisches Basilikum darüber war das Ganze super lecker!
Das wird es bei uns jetzt öfter geben!
Ich mag die Schlichtheit deiner Gerichte und werde sicher auch noch die anderen ausprobieren.
Liebe Grüße Anni
Ach, Anni 🙂
Was für ein schöner Kommentar, darüber freue ich mich sehr 🙂
Das hört sich wirklich super lecker an, deswegen werde ich Deine Variante auch mal ausprobieren.
Und eins kann ich jetzt schon versprechen: es bleibt zum großen Teil schlicht und einfach.
LG
Peffe
Yeah! Das sieht und hört sich lecker an.
Eine schöne Alternative zum Auflauf. Vor allem empfinde ich es als großen Mehrwert, wenn sich das essen selber zubereitet und man nebenbei andere Dinge erledigen kann 😀
Danke für das Rezept.
Lieben Gruß
Sebastian | kohlundkarma
P. S.: Der Satz müsste mal korrigiert werden 😉 ” … abtropfen lassen und die. …”
Kohlundkarma hört sich aber auch lecker an 🙂 Danke für Deine netten
Worte, Sebastian, und den Hinweis auf den Fehler im Rezept. Da kann man es mal wieder sehen, dass mein Gesülze offenbar niemand richtig liest ;D
VG
Peffe
Vielen Dank für diese Rezeptinspiration. Das ist auch ein guter “Hack”, wenn man auf Getreide oder Weißmehl verzichten will. Mit Vollkornmehlpizza konnte ich mich auch noch nicht anfreunden – da kommt Deine Kartoffelidee gerade richtig!
Sehr gerne, lieber Daniel. Das war eines der ersten Rezepte auf meinem Blog und gehört für mich auch zu den Klassikern 🙂
LG
Peffe