Das Jahr 2017 war für mich sicher das aufregendste Jahr in meinem Leben. Wenn ich zurückblicke, dann fallen mir immer wieder sensationelle Erlebnisse ein, die ich schon genießen durfte. Ich denke oft an den Sommer 1989, weil ich da so viele gute Jungs und Mädels kennengelernt habe, die ich heute auch noch sehr mag und zum Teil immer noch sehe.
Ein paar Jahre später war ich so eine Art Maskottchen der Rocker-Szene in meiner Heimatstadt. Schwere Jungs mit langen Bärten, Harleys, Cowboystiefeln, Sonnenbrillen und zum Teil selbst gemachten Tattoos. Wir waren eine verdammt bunte und coole Truppe mit den unterschiedlichsten Leuten, die aber alle füreinander da waren. Ja, wir wollten die Welt verändern…das hätten wir auch geschafft, wenn wir es doch bloß nicht so oft vergessen hätten, weil es wichtigere Dinge in unserem Leben gab 😉
Natürlich darf dann auch meine „Elektrozeit“ nicht fehlen. In diesen Jahren habe ich die besten Partys meines Lebens gefeiert und hatte montags schon immer Fusseln im Hintern, wann es endlich wieder Freitag wird. Ab nach Berlin ins E-Werk oder in den Tresor. Gerne auch nach Kassel ins Aufschwung-Ost (später Stammheim) oder nach Hannover zum Hanomag-Gelände. Wir waren frei und das bildeten wir uns nicht nur ein. Denn in diversen Kellerclubs oder Partys unter freiem Himmel zu dröhnenden Beats, gab es keine Zeit, keine Fragen nach Jobs, Haus oder Garten. Da war irgendwie jeder gleich.
Dann wurden ein bis zwei Gänge zurückgeschaltet und es kam die wunderbarste Frau in mein Leben gewatschelt, die mir jemals begegnet ist. Mittlerweile sind wir über 7 Jahre verheiratet und haben eine echte Granate als Sohn in unserer Mitte. Dazu hatte ich einen sehr gut bezahlten Job, einen Dienstwagen und Handy. Und doch war in meinem Leben immer dieses Gefühl da, dass das noch nicht alle gewesen sein kann. Wenn Du mich damals gefragt hättest, ob ich glücklich bin, dann hätte ich diese Frage wohl gar nicht richtig verstanden. “Glücklichsein? Meinst Du damit Erfolg?“, hätte ich dann wohl erwidert… Glück definierte ich für mich mit einem Lottogewinn oder einem Geldschein, den ich alle Jubeljahre mal auf der Straße oder auf dem versifften Kneipenfußboden im Rausch gefunden habe. Oder es bedeutete für mich ein üppiges Gehalt, ein großes Haus, ein fettes Auto oder wenn meine Eintracht in allerletzter Minute noch das Siegtor geschossen hat. Glück ist doch purer Zufall und stets nur im Außen zu finden. So war jedenfalls immer meine feste Einstellung zu diesem Thema und so wird es uns auch alltäglich überall suggeriert. Kauf noch mehr, dann wirst Du glücklich. Komisch nur, dass das bei mir nie geklappt hat, denn wirklich glücklich war ich nie. Immer wieder schwirrten dumpfe Gedanken durch meinen Kopf, immer war diese Stimme in meiner Birne, die mir das Leben richtig schwer gemacht hat.
„Lass das lieber sein, das kannst Du sowieso nicht!“
„Das ist nicht Deine Welt. Bleib lieber in der sicheren Höhle, sonst blamierst Du Dich noch!“
„Was meine Jungs wohl dazu sagen würden? Die finden das bestimmt total albern.“
„Dafür bist Du nicht gut genug.“
„Ob das auch alles so klappen wird? Wenn nicht, dann tritt bestimmt eine Katastrophe ein.“ Usw. usw.
Kennst Du auch diese Stimme im Kopf, die einem immer wieder erzählt, was Du besser nicht machen solltest? Ich dachte irgendwie immer, dass das ganz normal wäre, dass dort jemand unter meiner Mütze wohnt und mir 24 Stunden am Tag das Leben schwer machen will. Heute weiß ich, dass diese Gedanken nicht meine eigenen Überzeugungen sind. Das ist lediglich die Stimme, die mir sagen will, dass ich bloß nicht aus meiner Höhle rauskommen soll und schön auf dem Sofa liegen bleibe, damit mir da draußen in der bösen Welt nichts passiert. „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!“ – so lautete mal ein alter Werbespot für Scheibenwischer. In der Tat habe ich meine Scheibenwischer immer häufiger auf volle Stufe eingestellt und seitdem gelingt es mir immer besser, diese negativen Glaubenssätze aus meinem Kopf zu entfernen. Wenn ich daran glaube, dass etwas in die Hose geht, dann kann ich genauso daran glauben, dass ein Vorhaben umzusetzen ist. Ich kann mich an keinen veränderungsresistenten Bedenkenträger erinnern, der jemals als Nationalheld gefeiert wurde oder der dieser Welt eine großartige Erfindung hinterlassen hat. Also Mut zur Lücke, Blinker links, ab auf die Überholspur und genau da bleiben!
Genau das wird nun passieren. Ich hatte immer einen Traum. Dieser Traum bestand darin, dass ich einfach mal das machen kann, was ich möchte. Einfach in den Tag hineinleben oder mega aktiv sein, so wie ich da gerade Bock drauf habe. Und jetzt schnall Dich an! Ende Januar 2018 geht es bei Peffe und seiner Crew richtig los, wir ziehen für 1,5 Jahre nach Spanien und weißt Du, was ich da machen werde? Einfach nur das, worauf ich gerade Lust habe 🙂 .
Ich werde morgens an den Strand gehen, meditieren, zu Hause ein buntes Frühstück machen, ein bisschen bloggen. Die Spanier mit meinen ethisch korrekten Cremes einreiben, am Strand laufen gehen, nach Ibiza fahren mit dem Schiff. Mir Städte wie Barcelona und Valencia ansehen, mit meinem Jungen und meiner Frau ins Meer hüpfen, ein tolles und buntes Abendessen aus dem leckersten spanischen Rindenmulch zaubern, den die Costa Blanca zu bieten hat. Auf der Terrasse sitzen und mit abgespreiztem kleinen Finger ein Glas Rotwein schlürfen, lesen, Sonnenuntergänge beobachten, leben, einfach nur mal sein und nichts müssen. Wenn ich das so hinschreibe, dann bekomme ich gleich feuchte Augen, weil ich darüber so glücklich bin und mich da so sehr drauf freue. Ziel dieser Mission wird natürlich sein, dass die gesamte Costa Blanca nach meinem Aufenthalt vegan lebt. Nicht nur die Briten können sich also schon mal ganz warm anziehen 😉
Mein alter Kumpel Duke hat mir für das Jahr 2018 soeben immer eine Handbreit Torf unter meinen Kunstlederschuhen gewünscht. Ich tausche diese Schuhe mal gegen Flip Flops aus, das fühlt sich für mich noch besser an.
Oh mein Gott, da kriegt man auch beim Lesen feuchte Augen. Was für ein geiler Scheiß! Genießt die Zeit. Bin schon gespannt auf deine Berichte. 🙂
Was für ein geiler Kommentar 🙂 Vielen, vielen Dank, liebe Pipa. Das hat mich sehr gefreut. Sehr schöne Seite mit einem tollen Thema, die Du da hast!
Ich wünsche Dir und Deiner Familie eine unvergessliche Zeit.
Genießt es und rockt die Costa Blanca.
Besten Dank, Du Granate. Wenn wir am Strand sind, dann kommen bei Sina sowieso irgendwann immer Erinnerungen hoch, bei denen Du eine Rolle spielst als ehemaliger Volleyball-Star 😉 Wir werden Dich also nicht vergessen.
Wir,
das kleine Mädchen und
das große Mädchen
wünschen dir und deiner Familie von Herzen eine wunderschöne Zeit in Spanien mit vielen interessanten Erlebnissen an die ihr euch gerne erinnert.
Ich werd’ verrückt. Das kleine und das große Mädchen. Ich danke Euch vielmals und werde sicher das ein oder andere Mal an unsere gemeinsamen Zeiten zurückdenken. Unvergessen als Sir Lancelot unter meinem Bürotisch rumgekrabbelt ist. Schön war das damals 🙂 Ich wünsch Euch was!!!
Wünsche Dir eine wunder-wunderschöne Zeit und viel Spaß dabei. Eines wäre echt wichtig; schreibe doch mal, ob die Steine am spanischen Strand würziger sind, als die hier in Deutschland…Du weißt schon, weil sie ja mit echtem Meersalz mariniert sind… Wäre doch vielleicht eine tolle Ergänzung der “ach so langweiligen veganen Küche” mit der wir uns hier in Deutschland quälen müssen…
Ich danke Dir vielmals, Melanie 🙂 Oh, die Idee ist voll super. Komisch, dass ich das bei meinem letzten Aufenthalt dort noch schon selbst ausprobiert habe. Die sind sicher viel leckerer als unsere Steine hier in Deutschland. Danke für den Kochtipp 😉
Woooohooo….endlich ist es soweit! Sie schmiedeten geheime Pläne im letzten Jahr UND: Machten sie wahr! Ich freue mich so sehr für dich, für euch, für mich und all die tollen Menschen da draußen, die ihrem Herzen folgen!
Life is not about finding yourself, life is about creating yourself! 🙂
Alles, alles Liebe und fühlt euch gedrückt
Kristin
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa 🙂 Nächste Woche geht es endlich los 🙂
Bin durch Zufall auf Deinen Beitrag gestoßen und frage mich, wie Du Dich von all diesen Sicherheitszwängen befreit hast …?
Geht das überhaupt ohne entsprechende Kohle? Hat das Auswirkungen auf Rente und eine Rückkehr? Ich mein das nicht negativ oder will meckern. Es interessiert mich wirklich! Wenn ich heute aufbrechen würde müsste ich die Wohnung kündigen, den Versicherungsschutz (oder gilt das noch als Urlaub?), KiTa weg, zwei Arbeitsolätze, etc..
Berichte gern mehr, wie man sowas angeht.
LG und viel Lebensspaß!
Bianca
Danke für den schönen Kommentar, Bianca 🙂
Das war ein langer Prozess und führte jetzt zu dieser Entscheidung. Meine Veränderung kam schleichend. Ich habe neue und ganz tolle Menschen kennengelernt, andere Bücher gelesen, Seminare besucht und bin nun an dem Punkt angekommen, an dem ich mein Leben im JETZT genieße. In fast jedem anderen Land gibt es auch Kitas, Arbeitsplätze, Versicherungen usw 😉 Du musst ja nicht von heute auf morgen Dein ganzes Leben umkrempeln, sondern Dich vielleicht einfach mal fragen, was Du im Leben noch erreichen möchtest. Welche Träume hast Du? Wie möchtest Du in drei Jahren sein? Was macht Dich glücklich?
Wenn Du dann jeden Tag nur ca. 30 Minuten in Deinen Traum investierst, dann sind das ca. 180 Stunden im Jahr. Das ist eine ganz Menge. In meinem kostenlosen Ebook habe ich dazu auch einige Fragen beantwortet. Es würde mich freuen, wenn Du es lesen würdest 🙂
Ich wünsch Dir was!!!
LG
Peffe