Der 30.04. ist für mich ein ganz besonderes Datum. Heute vor 27 Jahren habe ich meinen Freund Flaud kennengelernt.
Er ist der geborene Schwiegersohn: immer höflich, ein Gentleman der alten Schule, und, genauso wie ich, ein überaus
gern gesehener Gast, der meistens mit einer gehörigen Portion Durst ausgestattet ist. Wenn er mein Elternhaus betrat,
dann bin ich in der Gunst meiner Eltern automatisch um einen Rang nach hinten gerutscht. Sie haben ihn geliebt.
Als wir vor vielen Jahren beim Altstadtfest meiner Heimstadt Helmstedt zusammen an einer Bierbude standen und meine
Mutter festgestellt hatte, dass er angeblich viel zu dünn geworden sei, da hat er umgehend sein Shirt bis nach oben
unter das Kinn gezogen, seinen dünnen Bauch so weit eingezogen wie nur möglich und dabei einen mitleiderregenden
Gesichtsausdruck aufgesetzt: “Füttert mich, ich werde sonst nicht mehr lange durchhalten!”, war die klare Botschaft.
Er durfte sich dann etwas wünschen und hat sich für Kohlrouladen entschieden, die er wenige Tage später auch bekommen
hat, nachdem er mit Blumen vor der Haustür meines Elternhauses stand und mir dann meinen Platz am Esstisch in der kleinen Küche streitig machte.
Er ist einer von den Leuten, die ich nicht regelmäßig treffe, aber wenn, dann macht es immer Spaß. Wir zoffen uns auch mal, aber wenige Minuten später ist alles wieder in Ordnung. Er ist einer von den Jungs, die man zu jeder Tages- oder Nachtzeit anrufen kann, und für Dich da sind. Vorausgesetzt, er geht ans Telefon 😉
Schön, dass es Dich gibt. Wir haben den 30.04. oft gefeiert und ich erinnere mich immer wieder gerne an einen Abend,
als damals unser Freund Kalli zu uns an die Theke unserer geliebten Kleinstadt-Disko “Number One” gekommen ist und
uns ganz herzlich zu unserem Tag gratulierte, weil jeder wusste, dass der Tag vor dem 01. Mai unser Tag war 🙂
Alles Gute zu unserem Hochzeitstag, mein lieber Flauschi!
Zutaten für ca. 8 – 10 kleine Kohlrouladen:
- 1 kleiner Weißkohl
- 1 Zwiebel
- 1 EL Öl
- 150g braune Champignons
- 500ml Gemüsebrühe
- 200ml Sahne
- 1 TL Kümmel (ganze Körner)
- Salz & Pfeffer
Für die Füllung:
- 500g Kartoffeln (am besten mehlig kochende )
- 150g braune Champignons
- 1 Zwiebel
- 1 EL Öl
- 2-3 Spritzer Sojasoße
- 125ml Pflanzenmilch
- ¼ TL Rosmarin
- Muskat
- Salz & Pfeffer
Den Kohl großzügig entstrunken und in einem großen Topf mit Wasser aufkochen (der Kohl sollte ganz bedeckt sein). Nun ein paar Minuten köcheln lassen und dann kann man mit einer Gabel schon die äußeren Blätter abziehen. Je nach Größe des Weißkohls ca. 8 – 12 schöne Blätter entnehmen. Den harten Teil der Weißkohlblätter schneide ich immer keilförmig raus, weil sich die Blätter dann leichter einrollen lassen. Man kann die Blätter aber auch mit einem Nudelholz „glatt rollen“, dann braucht man das nicht unbedingt zu machen.
Nun die Füllung herstellen. Dafür die Kartoffeln schälen und kochen. Pilze putzen, Zwiebel schälen und beiden klein hacken und in einer Pfanne in dem erhitzen Öl anbraten. Mit der Sojasoße und Rosmarin würzen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und beiseite stellen.
Nun die pflanzliche Milch in den Topf mit den Kartoffeln geben und mit einem Kartoffelstampfer zu Püree verarbeiten. Mit Muskat würzen und Salz und Pfeffer abschmecken. Nun die Pilz-Zwiebelmischung unter das Kartoffelpüree heben. Gut einen Esslöffel davon auf jeweils einem Kohlblatt verteilen und zu einer Roulade wickeln und mit Küchengarn oder Spießen zusammenbinden. Öl in einer hohen Pfanne erhitzen, die Zwiebelwürfel glasig anbraten und die Kohlrouladen in die Pfanne geben und von beiden Seiten anbraten bis sie eine schöne Farbe annehmen (grün/braun). Dazu gebe ich noch von dem übrig gebliebenen Kohl einige klein geschnittene Blätter mit in die Pfanne. Alles mit der Brühe aufgießen und bei geschlossenem Deckel ca. 20-30 Minuten köcheln lassen. Zwischendurch (nach ca. 15 Minuten Kochzeit) gebe ich noch die restlichen Champignons und den Kümmel mit dazu, bei dem Arbeitsschritt die Rouladen wenden. Nun die pflanzliche Sahne aufgießen und so lange köcheln lassen bis der Kohl schön bissfest ist. Mit Salz, Pfeffer und etwas Brühpulver abschmecken und ggf. die Soße noch etwas binden. Den Rest der Füllung kann man schön als Beilage anrichten. Dazu passen Kartoffeln oder Reis.
Arbeitszeit: ca. 60 Min.
Kochzeit: ca. 30 Min.
Wenn Du einen Wirsing-Kohl verwendest, kannst Du beim Vorbereiten viel Zeit einsparen, weil sich die Blätter ganz einfach roh abtrennen lassen. Ich mag Weißkohl aber wegen seines deftigen Geschmacks und der festen Konsistenz lieber
Das klingt wirklich unglaublich lecker!!
Danke, Jule 🙂 Das ist auch eins meiner absoluten Lieblingsgerichte.
Schade, bei mir ist die Kartoffel Füllung beim anschließenden köcheln im Topf total zerlaufen- hab ich irgendwas falsch gemacht?
Hallo Conny!
Das ist ja schade, ist mir aber auch schon passiert beim letzten Mal. Ich hatte mehlig- statt festkochende Kartoffeln genommen und
vor allem die Rouladen nicht richtig “dicht gewickelt”. Du kannst unter die Masse auch ein bisschen Kartoffelstärke mischen, dann
wird es etwas fester.
VG
Peffe
Hallo Peffe, welche pflanzliche Sahne verwendest Du? Kannst Du mir etwas für dieses Rezept empfehlen? Und mich verwirrt Dein Kommentar zu Connys Beitrag. Soll man nun mehlige oder festkochende Kartoffeln verwenden? Ich hätte ja beide Sorten da :-). Vielen Dank vorab und lg, Deborah
Hallo Deborah!
Das ist unterschiedlich. Meistens nehme ich Hafersahne, manchmal auch Soja, ich habe aber auch schon Reissahne benutzt. Eine Freundin von mir schwört auf selbst gemachte Sahne aus Cashews. Für dieses Gericht würde ich entweder Hafer- oder Sojasahne nehmen. Ich denke, dass ich das Rezept wegen der Füllung noch leicht ändern werde. Mir persönlich ist das völlig egal, welche Kartoffeln man da nimmt. Die Füllung wird eher wie eine Art Kartoffelstampf, dafür nehme ich eher mehlig kochende. Wer die Füllung aber fester mag, der sollte unter die Masse entweder noch 100g gekochte Quinoa unterheben oder 50 – 100 Gramm Kartoffelmehl. Dann sollte die Füllung eher wie eine Art Kartoffelkloß werden, das habe ich aber selbst noch nicht probiert.
VG
Peffe
Hallo Peffe,
vielen Dank für Deine Rückmeldung. Zum Thema Sahne noch folgende Frage: Ich finde immer nur Hafercreme oder Mandelcreme oder andere pflanzliche Cremes. Ist Creme dann die pflanzlichen Sahne? Oder ist es möglich, dass Du in Deinem Rezept auf ein Produkt verweist? Ich tu mir in meiner Anfangsphase zum Veganer noch etwas schwer mit dem Thema. Auch eine tolle Idee: vielleicht hast Du ja mal Zeit und Lust, ein Rezept einzustellen, wie man selbst seine Sahne herstellt? Sojafan bin ich nicht. Ich verzichte sowohl aus gesundheitlichen Gründen als auch aus nachhaltigen Gründen auf Soja und Palmöl. Die Idee mit dem Quinoa klingt richtig interessant … Ich werde berichten, wie es war.
Hallo Deborah!
Ich mache das am besten so, dass ich Dir in den nächsten Tagen eine ausführliche Mail schreibe und Dir dort
auf Deine Fragen antworte. Da kann ich Dir dann auch gleich angeben, welche Produkte ich am liebsten nehme.
Eins schon mal vorweg: Sahne und Milch wirst Du auf den Verpackungen nicht finden. Das darf man wohl so nicht
deklarieren. Es steht bei Sahne meistens “Creme” oder “Cuisine” und bei Milch in der Regel “Drink” drauf.
Ich erkläre Dir das alles ausführlich und ein Rezept für Sahne bekommst Du dann auch 🙂
VG
Peffe
Hallo Peffe, Super!! Vielen Dank! 🙂 Dann hat sich mein Verdacht mit der Creme bestätigt. Mich verwirrte es nur, dass überall “Sahne” geschrieben wird. Auch in den Kochbüchern. Das ist natürlich für “Einsteiger” sehr verwirrend. vg, Deborah