Als ich noch ein kleiner Junge war, da hatte ich zwei klare Vorstellungen, was ich einmal werden möchte, wenn ich groß geworden bin. Mein erster Berufswunsch war J.R. Ewing. Das ist gar kein richtiger Beruf? Das war mir damals noch nicht bewusst. Ich fand es jedenfalls immer total cool, wenn Larry Hagman in seinem übergroßen Sessel und seinem tollen Büro den Leuten gezeigt hat, wo beim Ziegenbock der Honig hängt. Er hatte immer die besten Frauen, viel Geld und außerdem schien in Dallas selbst nachts die Sonne, so habe ich es jedenfalls in Erinnerung.
Falls das nicht klappen sollte, dann hatte ich natürlich auch schon einen Plan B in der Tasche. Cowboy wäre die zweite Alternative gewesen und zwar so einer, wie ihn Clint Eastwood in „Zwei glorreiche Halunken“ gespielt hat. Die Bösen jagen und die Guten in Ruhe und Frieden leben lassen. Ich liebte den „Blonden“, wie er in dem Film immer genannt wurde, und ich liebte seinen Kompanion Tuco Benedicto Pacifico Juan Maria Ramirez, gespielt von Eli Wallach. Ich habe diesen Film zum ersten Mal mit meinem Vater gesehen und jedes Mal, wenn ich mein Chili koche, dann denke ich mir, dass das genau das richtige Essen für echte Cowboys und meinen tollen Vater gewesen wäre. Mein Freund, Kollege, Fotograf, Handwerker, Pausenfüller, Multi-Media-Experte und Vorkoster in Personalunion, Robert, hat das Chili gekostet und für sehr lecker befunden. Aber kann er das überhaupt beurteilen, er ist gar kein Cowboy…?
Zutaten für ca. 8 Portionen Chili sin Carne:
- 2 EL Öl
- 200g „Tofu Gehacktes“ (kann man zum Beispiel von der Firma Berief fertig kaufen, oder man nimmt normalen Tofu, Sojaschnetzel oder lässt es einfach weg)
- 3 mittelgroße Zwiebeln
- 3 Zehen Knoblauch
- ½ Liter Gemüsebrühe
- 4 Gläser Kidneybohnen à 230g
- 1 Glas Mais à 230g
- 1 kl. Dose stückige Tomaten à 400g
- 500ml passierte Tomaten
- 200g Tomatenmark
- 1-2 EL Salz
- 100g Zartbitter-Schokolade (viele davon sind vegan, besonders die mit einem hohen Kakaoanteil)
- 1 EL schwarzen Pfeffer, gemahlen
- 1 EL Paprika
- 1 EL Oregano
- Habanero-Chili nach Bedarf oder 1-2 frische Chilischoten
Öl in einen großen Topf geben und erhitzen, das Sojamett mit einer Gabel zerkrümeln und anbräunen, danach die gehackten Zwiebel- und Knoblauchwürfel glasig anbraten und das Tomatenmark mit anschwitzen. Dann mit der Brühe ablöschen und die Tomaten in den Topf geben und kurz aufkochen. Die Hitze wieder reduzieren, die Schokolade zufügen, mit Salz abschmecken und ca. eine Stunde leicht köcheln lassen. Ungefähr 15 Minuten vor Schluss die gewaschenen Kidney-Bohnen und den Mais zufügen, da das Chili sonst zu „pampig“ wird und beides schon vorgekocht ist. Gewürze hinzufügen und vorsichtig mit der Schärfe sein. Solltest Du frische Chilis benutzen, dann leg diese schon früher mit rein, weil sie die Schärfe langsamer abgeben als das Pulver. Am besten schmeckt es immer am nächsten Tag, aber frisch ist es natürlich auch super.
Zubereitungszeit: 30 Min.
Kochzeit: min. 60 Min.
Eine besonders herbe Note bekommt das Chili, wenn man die Gemüsebrühe durch Schwarzbier ersetzt.
Sieht sehr lecker aus! besonders für Schokosüchtige wie ich 😀
Herzliche Grüße
Du wirst danach noch süchtiger als vorher sein 😉 Das ist eines meiner Lieblingsgerichte, weil es super einfach, sehr schnell und vor allem voll lecker ist 🙂 Viele Grüße zurück.
Hi Peffe,
danke für das Chili Rezept. Bald gibt es bei uns wieder einen großen Topf Chili, da wir kurz vor Weihnachten die Sonnwende mit Lagerfeuer, heißen Getränken und eben Chili über feiern
In deiner Version habe ich das noch nie probiert. Ich kannte das so, dass man ganz am Schluss ein Stückchen Zartbitter in das Chili gibt und dann schmelzen lässt. Eine ganze Tafel und dann mitkochen war mir komplett neu. Wieder was gelernt 😉 Theoretisch könnte man ja auch einfach Kakao mit reingeben, oder?
Noch ein Tipp wenn man mal kein Sojahack oder ähnliches zur Verfügung hat: es klappt ganz prima mit Haferflocken und Sesam. Bei dieser Menge einfach 100-150 g Haferflocken und 2-3 EL Sesamkörner kurz! mitrösten und dann ablöschen. Klingt komisch passt aber total gut und gibt ein gutes Mundgefühl. So mache ich auch zum Beispiel meine Bolognese-Sauce
Viele Grüße
Eni
PS: die Version mit Schwarzbier klingt auch sehr gut!
Hallo Eni!
Schön, mal wieder von Dir zu lesen 🙂 Weihnachten mit Chili finde ich cool. Das ist eine schöne, leckere
und stressfreie Variante. Die Idee mit dem Kakaopulver ist super, auch die mit den Haferflocken. Das mit
dem Kakao werde ich beim nächsten Mal testen, weil die Variante dann auch zuckerarm ist. Die Schokolade
gibt dem Chili aber noch eine schöne cremige Konsistenz. Dann wünsche ich Dir viel Spaß beim Ausprobieren
und gehe fest davon aus, dass Deinen Gästen Dein Chili lieben wird 🙂
Ich wünsch Dir was!!!
VG
Peffe