Wenn morgens noch der Nebel über den Feldern und im Wald schwebt, die Hirsche röhren und der Specht am Hämmern ist,  dann bin ich schon bereit für die Jagd.

Ich ziehe meine Tarnhose und meine hohen Stiefel aus längst vergangenen Bundeswehrzeiten an, bin mit einem Schweizer Messer und einem Jutebeutel bis zum Hals bewaffnet und bereit für mein Land alles zu geben. Lautlos wie ein Indianer streife ich durch den Wald und habe meine Beute fest im Visier, er wird mir nicht entkommen und spürt sicher schon, dass seine letzte Stunde geschlagen hat.  Ich habe schon die Witterung aufgenommen, ich bin ihm ganz nah.

Da steht er in voller Pracht und Schönheit, knackig grün und glänzend: der Bärlauch.

 

Sammelzeit

 

Seine Saison beginnt im März und geht hinein bis in den Mai. Am besten schmecken die jungen Blätter, aber auch die Knospen kann man verwenden und wie Kapern einlegen. Nach der Blüte im April schmeckt er nicht mehr so intensiv, die Blätter werden dann schnell unansehnlich, aber trotz vieler gegenteiliger Gerüchte ist der Bärlauch auch nach der Blüte noch genießbar. Also am besten immer vor der Blütezeit sammeln, die im Laufe des Aprils beginnt. Sammel aber bitte nicht zu viele Blätter von einer Pflanze, schneide die Blätter immer ab und reiß sie nicht aus und achte darauf, dass Du die Pflanzen nicht zertrampelst, damit im nächsten Jahr auch wieder genügend Bärlauch nachwachsen kann. In Naturschutzgebieten steht er unter Schutz und darf nicht gesammelt werden, wie alle anderen Pflanzen auch. Aber Vorsicht! Bärlauch ist zwar an seinem typischen Geruch erkennbar, jedoch leicht mit dem giftigen Maiglöcken und der Herbstzeitlosen zu verwechseln. Also immer nur sammeln gehen, wenn man vorher eine geführte Kräuterwanderung gemacht hat und sich wirklich ganz sicher ist.

 

Anwendungsgebiete

  • Entzündungshemmend (z. Bsp. bei Rheuma und Arthrose)
  • Zur Verbeugung von Gefäßerkrankungen
  • Blähungen und Verstopfung
  • Hautentzündungen
  • Bluthochdruck
  • Senkt den Cholesterinspiegel
  • Stärkt das Immunsystem

 

Geschmack & Inhaltsstoffe

Er schmeckt sehr würzig und erinnert an Knoblauch, verströmt aber nach dem Essen nicht diese typische Knoblauchfahne, die manch einem Sitznachbarn schon die Schuhe auszog, nachdem man ausgeatmet hat. Nur 50 Gramm decken schon den halben Tagesbedarf an Vitamin C, zudem sind auch noch schwefelhaltige, ätherische Öle, Mangan, Eisen und Magnesium sowie etliche Mineralstoffe in der Heilpflanze enthalten.

 

Verwendung in der Küche
Am besten verwendet man Bärlauch immer frisch,  sollte ihn aber nicht lange erhitzen, damit er seine Inhaltsstoffe nicht verliert. Es ist auch möglich ihn in einem sauberen Schraubglas in Öl und Salz eingelegt und für mindestens ein Jahr zu konservieren, wenn das Glas kühl und dunkel gelagert wird. Dabei muss der Bärlauch aber komplett mit Öl bedeckt sein. Frisch kann man ihn in ein feuchtes Tuch eingewickelt 2 bis 3 Tage im Obstfach des Kühlschranks lagern.

Ich friere Bärlauch auch ein und verwende ihn für Soßen, Pesto, Dressings und Suppen.